(darauf hatte ich bei unserer Buchung noch spekuliert) und in Örebro war auf den von Aussen einsehbaren Abstellflächen ausser weissen Saabs nichts wirklich Interessantes machbar. Zudem hatten wir Ferienhäuser im südlichen Schweden gebucht, so dass eine Fahrt nach Örebro mit einigem Zeitaufwand verbunden gewesen wäre. Also mein erster Saab-freier Urlaub?Zwei Wochen vor unserer Abfahrt hatte ich dann aber mehr durch Zufall gesehen, dass in Örebro ein Flugplatzfest für den 2.9. geplant war. Dem Programm nach zu urteilen schienen auch die Vorfeldflächen vor den Hallen zugänglich zu sein. Das war schon mal interessant, da man von Aussen keine Chance hat, die dort abgestellten Flieger aufzunehmen.
Der Flughafen in Örebro ist überwiegend für den Frachtverkehr von Bedeutung. Darüber hinaus gibt es einzelne Charterflüge in Urlaubsregionen. Ausserdem ist in Örebro TAM angesiedelt, die sich auf Wartung/Frachterumbauten von Saab spezialisiert haben. Interessant für mich: In diesem Jahr hat TAM den ersten Umbau einer Saab 2000 zum Frachter abgeschlossen. Der Erstflug war im März und inzwischen hatte die Kiste auch große Billboard-Titel erhalten, wie man auf der Homepage von TAM www.tam.se sehen konnte. Da die Zertifizierungen für die Umbauten (auch Cockpit-Technik) noch nicht abgeschlossen waren, stand der Flieger weiterhin in Örebro. Er soll dann in die USA ausgeliefert werden. Da rechnete ich mit einer ganz guten Chance, dass diese Saab zum Flugplatztag ausgestellt werden würde. Also wurde kurzerhand doch noch ein Besuch in Örebro geplant.
Der 2.9. war prinzipiell ein guter Termin, da an diesem Tag unser Ferienhauswechsel anstand und wir sowieso unterwegs waren. Aber um das ganze etwas entspannter anzugehen, entschlossen wir uns, vom 1. auf den 2. September in Örebro zu übernachten, da die Fahrt zu unserem zweiten Ferienhaus in Südschweden doch ein paar Stunden dauern würde. Sehr unsicher war die Wettervorhersage, je nach Modell war noch einen Tag vorher von 10 Stunden Sonne bis 10 Stunden bewölkt mit Regen alles drin. Auf der Hinfahrt und den ganzen Abend/Nacht in Örebro schüttete es aus Kübeln. Am nächsten Morgen zeigte sich dann aber beim Blick aus dem Hotelzimmer neben vielen Wolken auch blauer Himmel und es hatte aufgehört zu regnen.
Völlig falsch eingeschätzt hatte ich das allgemeine Interesse an dem Flugtag. Das wurde mir bewusst, als ich um 10 Uhr auf der Autobahn vor der Abfahrt zum Flughafen stand und nichts mehr voranging. Quasi im Minutentakt ging es meterweise weiter. Es machte nicht den Eindruck, dass ich die Parkflächen in der nächsten Stunde erreichen würde. Also eine Alternativroute gesucht, die sich dann auch als deutlich besser herausstellte.
Am Airport angekommen ging es durch den geöffneten sehr engen Sicherheitsbereich im Terminal, durch den alle Besucher allerdings ohne Kontrollen geschleust wurden. Auf dem Vorfeld entdeckte ich dann auch direkt, fernab jeglichen Interesses (eine Saab 2000 ist halt keine Gripen) die Cargo-Saab 2000, lichttechnisch optimal abgestellt. Allerdings hatte man im hinteren Bereich der Saab vermutlich für die „schönere“ Optik ein Ladefahrzeug platziert, zum Glück nicht direkt am Flieger, so dass Aufnahmen von schräg vorne möglich waren. Die Sonne hatte es inzischen durch die Wolken geschafft, also schnell die Kamera ausgepackt und ein paar Bilder gemacht.
Die ES-NSJ (2000-037), ist vor dem Frachterumbau als G-CIEC für Eastern Airways geflogen und war auch bei der einigen von uns sicher noch bekannten OLT als D-AOLT im Einsatz.
Neben der ES-NSJ waren noch weitere Saabs aufnehmbar abgestellt.
Die SE-KXI (340B-176), die ich schon mehrfach abgelichtet hatte, war gerade durch mit der Cargo-Konvertierung und steht vermutlich kurz vor der Auslieferung.
Daneben eine Saab 2000 in den nicht mehr ganz frischen Ethiad Regional/Adria-Farben (T7-015, cn 2000-15, ex S5-AFG).
Die SP-CUA (340B-167) war einige Zeit als NL-CUA in den Niederlanden registriert. Mal sehen, wie es mit dieser Kiste weitergeht, vermutlich auch als Cargo-Flieger (Inzwischen steht sie zur Konvertierung im TAM-Hangar). Bei Fracht-Airlines in den USA (IBC Airways, Ameriflight (Flotte soll auf 15 Saab 340F aufgestockt werden)), scheint es gerade einen größeren Bedarf an diesem Typ zu geben.
Letzte aufnehmbare Saab war die 2000 SE-LOM (2000-035), zuletzt bei der verblichenen AirLeap im Einsatz.
Ein Blick in den TAM-Hangar war auch möglich, aber dort ging es mit drei abgestellten, im Umbau/Wartung befindlichen Saabs sehr eng zu, so dass keine guten Fotos möglich waren. Bei der G-LGNH (ex Loganair), die ich im Januar in Glasgow noch im Pax-Einsatz aufgenommen hatte, war die Konvertierung zum Frachter schon in einem fortgeschritteneren Stadium.
Zu jedem Flugplatzfest/Flugtag in Schweden gehören zudem auch Oldtimer, die in einer kleinen Ecke auf dem Vorfeld standen.
Es präsentierte sich auch der Modellflugclub
und der Airport hatte ein paar an diesem Tag nicht benötigte Vorfeldfahrzeuge ausgestellt.
Das große Highlight für 99,9% der Besucher waren natürlich das Flugprogramm einer Gripen und einer Saab 105/SK60. Hier die Gripen
und die SK60
Ein wenig Flugprogramm hatte ich bereits bei der Ankunft der Flieger gesehen, als ich auf der Autobahnabfahrt stand. Wirklich beeindruckend…
Mittags traf dann noch die DC3 der Fliegenden Veteranen ein. Vor der Landung gab es einen gemeinsamen Überflug mit einer North American AT-6 Harvard.
SE-CFP, DC-3C, Flygande Veteraner, cn 13883
SE-FUZ, North American AT-6 Harvard IIA, cn 14526 „Mean Machine“
Zudem konnte man einen Ambulanzflieger von Innen besichtigen und vor dem Terminal hatte man eine Kirmes für die kleineren Besucher aufgebaut. Für mich war der Besuch nach zwei Stunden schon wieder zu Ende, da wir noch im Hellen in Kristianstad ankommen wollten.
Im Rückblick war der Kurztrip nach Örebro ein tolles Erlebnis, sicher hat in Bezug auf das Wetter und die Abstellposition der Saab 2000 Cargo auch das Glück mitgespielt. Für die Saab steht wohl noch eine Zulassung der FAA aus, aber dann wird der Flieger vermutlich schnell in Richtung USA entschwinden.
Mal sehen, wann ich Euch das nächste Mal mit meinen Saab-Erlebnissen langweilen kann
Grüße
Holger
